Nessie Tausendschön

Sie ist ein Naturereignis: 

wenn Nessi Tausendschön die Bühne betritt, gerät bei so manchem Zuschauer das Blut in Wallung vor Staunen. Diese Stimme, mit der sie säuselt und gurrt, provoziert und parodiert, spricht, spielt und singt, ein Organ, das tremolierend jede Amsel in den Schatten stellt.

Sie ist ein Original, unverwechselbar und charismatisch mit der Aura eines einzigartigen Kunstwerks. Die Trägerin des Deutschen Kleinkunstpreises 2003 präsentiert sie ihr Programm „Frustschutz“ und eines ist sicher: Sie werden lachen.
Vita:
Wer´s wissen will… und was sie selbst so sagt …und wenn`ausführlich sein darf sozusagen…
Geboren wurde ich in Hannover, das hat nicht viel zu sagen, aber mich beschleicht das Gefühl, dass das eine gute Voraussetzung ist, ganz nach oben zu kommen. Nach der erfolgreichen Geburt wurde auch meine Kindheit eine runde Sache. Es hat sich relativ schnell herausgestellt, dass ich intellektuell durchseucht war. Ich habe meine Erfolge nicht durch Kraft und Freude erzielt, sondern durch geistige  Durchdringung der Welt. Lassen Sie das erst mal sacken…
Ich bin schon als kleiner Pimpf immer zum Existentialistenfasching in Isernhagen gegangen. In Isernhagen bin ich aufgewachsen, es ist das längste Dorf Deutschlands und viele Häuser sind aus Raseneisensteinen, jetzt sind allerdings auch viele Neureiche da hingezogen, die ihre Häuser aus  Plastik und Kuhscheiße gebaut haben.Deshalb bin ich da weg, zuerst nach Nürnberg, um was Ordentliches zu studieren, nämlich Theaterwissenschaften, Iberoromanische Philologie und Deutsche Sprachwissenschaften, dann nach Hamburg, weil ich so gerne Seemannslieder singe.
Ach ja,  vorher habe ich noch eine Zierpflanzengärtnerlehre abgeschlossen. Deshalb auch mein Name „Tausendschön“. Das ist nämlich im Volksmund das Gemeine Gänseblümchen (Bellis perennis) Jetzt wohne ich in Köln.
Ja , mein Leben ist von viel Schönem durchzogen wie Blumen , Ostermärschen und Heintjeplatten. Ich musste aber auch viel  Pein und Qual erdulden wie zum Beispiel Mathearbeiten, Blinddarm- und Mandeloperationen, Bay-City-Rollersplatten und Lügen. Ja, ich wurde sogar 16 Jahre von einem Lügner regiert. Und deshalb will ich jetzt auch alles besser machen und anders, wenn ich erst mal Königin bin. Und meine zukünftigen Untertanen können träumen von Harmonie, blauem Blut und schönen Kleidern. Und was werde ich für Affären haben… Und die stehen dann alle im „Goldenen Blatt“ und ihr könnt daran teilhaben.
Und ich bringe auch alles mit, was man als gute Regentin braucht. Ich war nämlich schon immer machthungrig.Ich habe schon immer als Jugendliche zu meinen Eltern gesagt. „Solange ihr den Tisch über meine Füße stellt, wird gemacht, was ich sage“. Und das haben sie auch eingesehen und mich mit Weintrauben gefüttert, weil ich das so gern mochte.
Und dann kam sie auch schon, die Karriere. Ich habe zunächst mit  zwergenwüchsigen Tastenknechten Zarah-Leander-Lieder gesungen, aber ganz hoch, dann mit einem hakennasigen Barpianisten den Blues, einige Jazzer kamen dann, dann sogar eine Klassikpianistin, die sich aufgerieben hat.
Ja, leider, leider verschleißen Pianisten sehr schnell, außer mein lieber Herr Rössler, den ich im Herbst ´98 von der Straße geholt habe. Da bin ich sehr froh, dass ich ihn gefunden habe, ich hoffe, dass er sich nicht so schnell aufbraucht . Ich glaube zwar nicht, dass er das weiß, aber er ist der beste Tastenschmeichler Deutschlands. Deshalb behandele ich ihn auch immer ein bisschen ruppig, dass er  nicht aufmüpfig wird.
So, ich glaube, jetzt kennen Sie mich schon ein bisschen besser, am besten kommen Sie mal zu meinen Audienzen.

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